Die Schwimmbadgenossenschaft Töss betreibt im Auftrag des Sportamtes der Stadt Winterthur das Freibad Töss.
Hermann Schneider gab den Anstoss zur Gründung des Aktionskomitees für ein Freibad im Stadtkreis Töss, denn die alte Kanalbadi bei der Metzgerbrücke, ein über vierzigjähriges Provisorium, konnte die an eine solche Anlage gestellten Anforderungen längst nicht mehr erfüllen. Hermann Schneider und der spätere Stadtrat Franz Schiegg luden die politischen Parteien, die Quartiervereine, die Sportorganisationen, die Schulpflege und die Maschinenfabrik Rieter auf den 8. Oktober 1958 zu einer Sitzung in das Restaurant «Löwen», dem damaligen Lokal der Tössemer Arbeiterbewegung, ein. Gut zwei Monate später, am 17. Dezember, fand die Gründungsversammlung des Aktionskomitees für ein Schwimmbad in Töss statt, an welcher Hermann Schneider zum Präsidenten gewählt wurde.
Zielstrebig und hartnäckig machte sich der unbequeme Kämpfer, zusammen mit seinem Vorstand, an die Arbeit und vor allem auf die Suche nach einem geeigneten Standort für das Bad. Die Hauptlast lag dabei eindeutig auf den Schultern des Präsidenten. Rückschläge und Enttäuschungen blieben ihm nicht erspart, konnten ihn aber nicht vom eingeschlagenen Weg abbringen. Zeitweise arbeitete das Aktionskomitee eng mit den Wülflingern zusammen, die ebenfalls für ein Schwimmbad in ihrem Quartier kämpften. Einmal war ein gemeinsames Bad für beide Quartiere im Schlosstal im Gespräch. Aber dann scherten die Leute aus Wülflingen aus und forcierten den Standort «Wässerwiesen». Die Tössemer fühlten sich verraten und verkauft.
Im Herbst 1963 schien das Ziel dennoch erreicht zu sein: Die städtischen Behörden schieden in den Auwiesen, nahe an der Töss, ein Stück Land für das Schwimmbad Töss aus. Damit konnte am 25. November des gleichen Jahres eine Betriebsgenossenschaft gegründet werden, an deren Spitze wiederum Hermann Schneider stand. Ein halbes Jahr später wurden die Schwimmbadaktivisten mit einer neuen Negativmeldung konfrontiert, denn die Nordostschweizerischen Kraftwerke NOK beanspruchten den vorgesehenen Platz für ein Unterwerk. Neue Verhandlungen mussten geführt werden, bis im Sommer 1965 eine Lösung gefunden werden konnte, die sowohl ein Unterwerk als auch ein Schwimmbad möglich machten. Am 18. Juli 1970 war es dann so weit, dass sich die ersten Schwimmbadgäste in «ihrem» Freibad tummeln konnten.